Diese Eltern wären sicher froh über meine App gewesen...
- Joana
- 26. Aug. 2015
- 4 Min. Lesezeit
Bestätigung aus dem Netz von 2006.
Vor 9 Jahren stellte Jackie im AD(H)S Forum die Frage, wie sie ihrem Kind das 1x1 beibringen soll.
Die Antworten zeigen: Das 1x1imDreieck ist auf dem richtigen Weg.
Ich fasse die relevanten Tipps hier zusammen, damit ihr sehen könnt, dass auch Fachleute (Therapeuten) Karteikartenlernen kennen und für ADHSler empfehlen und dass das visuelle Lernen Beachtung finden sollte.
Den Link zu dem Forum gibts's hier: ADS ADHS Selbsthilfe Forum
In dem Forum schreiben die Teilnehmer mit Pseudonymen, die ich hier übernehme, da keine Gefahr besteht, Identitäten preiszugeben.
Claudia hat von der Therapeutin ihres Kindes Karteikarten empfohlen bekommen. Sie hat ihrem Kind täglich 5 - 10 Kärtchen gezeigt, wie es ihr empfohlen wurde. Sie hat die Antwort abgewartet und das Kärtchen umgedreht, dem Kind die Antwort gezeigt. Und das jeden Tag, was wirklich sehr wichtig ist. Dies hat die Therapeutin auch explizit betont: jeden Tag und visuell arbeiten.
Hier würde ich nur ergänzen, dass man nicht ewig mit dem Herumdrehen der Karte warten , sondern das Lernen im Sekundenfenster nutzen sollte. Also wenn die Antwort nicht sofort da ist, nach einer Sekunde umdrehen. Als ich meinen Prototypen meiner Schwiegermama gezeigt habe, die eine Sprach- und Lerntherapeutin ist und berufsmäßig Kindern beim auswendig Lernen hilft, war sie sehr angetan von dem Konzept, da das Lernen im Sekundenfenster unterstützt wird.
"Visualisierung" und "immer wieder" - Dies sind zwei Kriterien, die meine App erfüllt. Visualisierung durch die grafische Gestaltung der Karten, die Wiederholung plant das Proramm sogar eigenständig, selbst die Anzahl der täglich neuen Karten ist einstellbar und hilft, das Lernpensum an die individuellen Bedingungen anzupassen.
Auch Georgia konnte nur gutes über das Karteikartenlernprinzip sagen. Sie hat gute Erfolge erzielt: Nach dem intensiven Training konnte ihr Sohn, der "enorme Probleme" mit dem 1x1 hatte, statt einer 5 eine 2 im Test erreichen.
Georgia beschreibt für ihren Karteikasten zusätzlich die drei Motivationsbereiche "noch üben", "ganz gut" und "perfekt", in die behandelte Karten einsortiert werden und die dazu genutzt wreden, gut bekannte Aufgaben nicht unnötig oft zu wiederholen und gleichzeitig ein Feedback zu geben, da sichtbar ist, wie viel schon gut oder perfekt gelernt ist.
"beim 1x1imDreieck gibt es das "noch üben", "ganz gut" und "perfekt" auch. Es nennt sich Antwortfeedback und wird durch den Lernenden selbst gegeben bzw. vom Programm ermittelt. Je nachdem, in welcher Form man Antwortet: im Kopf, Nummernblock, Multiple Choice, Handschriftlich. Entsprechend diesem Antwortfeedback entscheidet die App, wann die Aufgabe wiederholt wird. Mit einem Klick auf "Statistik sieht man auch auf einen Blick, was man schon toll kann und was noch nicht sitzt. Zum Beispiel könnte das für einen 1x1 Anfänger so aussehen:


Dariana erzählt, dass sie die besten Erfahrungen mit einem PC-Trainer gemacht hat. Hier wurden auch Punkte gesammelt, was als Motivation bei ihrem Kind gut funktioniert hat.
Meine App arbeitet nicht mit Punkten, Leveln, Konkurrenz. Das ist eine Entscheidung eher aus dem Bauch heraus. Ich hoffe, es ist keine falsche.Ich habe bei Leon festgestellt, dass ihn bei Computerspielen nie die Punktzahl interessiert und auch ich bin so nicht gestrickt. Mir geht es bei Spielen nur darum, die höheren Schwierigkeiten zu schaffen. Der Ehrgeiz liegt darin, das Ziel zu erreichen. Das Ziel besteht dabei nicht in einer Punktzahl, sondern darin, Fortschritte zu machen, die eigene Leistung zu verbessern. Ich denke, diesem Apekt wird meine App durch die Statistik gerecht. Je mehr grün es dort gibt, desto besser.Vielleicht kann ich die Statistik noch ergänzen, indem ein Balken den Fortschritt zum perfekten Einmaleins abbildet. So sieht man noch deutlicher, wie nahe man dem Ziel schon ist.
Georgia gibt übrigens noch einen wertvollen Tipp: Loben, loben, loben.
Ja, es ist tatsächlich so, dass Kinder gerne gelobt werden (Erwachsene tw. auch). Ich denke, man kann es zwar übertreiben, aber nicht bei ADHSler und Aspergern.
Dies kann euch die App kaum abnehmen, denn ein warmes Herz und die Freude am Erfolg kann man nicht programmieren.
Ich habe erlebt, dass Lernende sich beim Benutzen meines Prototyps selbst belohnt haben, indem sie Triumphlaute von sich gaben, was mich sehr gefreut hat. Denn ich möchte kein Fake-Lob in die App einbauen. Meine Erfahrungen damit sind eher ernüchternd. Die ersten paar Male fühlt man sich noch bestätigt, dann wird es schnell nervig und eintönig, da ja nicht viel Variation möglich ist. Selbst wenn ich 10 unterschiedliche Lobgeräusche bzw. Lobworte abspielen lassen würde, käme dem Lernenden das schnell künstlich und monoton vor.Georgia hat noch einen weiteren wertvollen Tipp parat: "Ganz wichtig: unsere AD(H)Sler brauchen deutlich mehr Wiederholungen, um Wissen vom Kurzzeitspeicher in den Langzeitspeicher abzuspeichern. Lieber täglich 5 Minuten lernen, als 1x pro Woche eine halbe Stunde!"
Das lasse ich so mal stehen und ergänze: Die App ist ganz wundervoll für Kinder und Erwachsene, die nicht gerne basteln und die auch schnell gestresst sind, wenn das Lernen im Mensch-zu-Mensch-Modus stattfinden soll (Asperger). Die App ist ein Werkzeug und ich bin sicher, jeder Lerntherapeut würde mich hier auch bestärken, wenn ich sage: Vielfalt in den Methoden (Werkzeugen) hilft. Eine App alleine ist nicht der heilige Gral, es ist die Kombination. Fragen Sie deshalb auch ab und zu persönlich ein paar Aufgaben ab. Oder nutzen Sie auch parallel andere Apps, vielleicht auch Würfelspiele (echte Würfel ;o)) oder anderes. Abwechslung kann nicht schaden.
Habt eine schöne Zeit und viel Erfolg euch allen, Joana
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